Gruss aus der Küche
Wenn die Nebenrolle zum Star wird, das wäre ein schöner Titel für ein Pita Musical. Das vielen bloß als Beilage zum stopfen des Magens bekannte Pita Brot ist ein absolutes „Essential“ der griechischen Sommerküche. Es passt perfekt zu Gegrilltem und schmiegt sich wunderbar rund um Gyros Sandwiches und Co. Aber so richtig gutes, selbst gemachtes Pita Brot, dem man ausreichend Zeit gibt seinen Geschmack zu entwickeln, das kann schon für sich alleine ein Hochgenuss sein.
Zwei Argumente sprechen meiner Meinung nach dafür, Pita Brot selber zu machen: erstens ist es wirklich einfach, vor allem wenn man über den Luxus einer Küchenmaschine verfügt. Durch die sogenannte Stückgarre über Nacht läßt es sich aber auch händisch mit überschaubarem Knet-Aufwand super zubereiten, kann sich doch durch das chillen im Kühlschrank ein wunderbares Gluten-Netzwerk bilden.
Zweitens ist es ein Gericht, dass man wunderbar in großen Stückzahlen vorbereiten kann, um es im Gefrierfach in einen Dornröschenschlaf zu schicken. Ganz ohne Küssen (laaangweilig!) lassen sich diese tiefgekühlten Schätze im Handumdrehen in eine großartige Beilage oder gar den Showstar eurer Tafel verwandeln. Und wenn wir hier schon beim Casting sind: als Kombination auch zu empfehlen sind Hummus, Tzatziki, mein Garnelen Saganaki oder rauchige Melanzani…inklusive „Tränen in den Augen“ Garantie. Dig/p in and enjoy!
Insider Tipps
- Unbedingt die doppelte oder besser noch: dreifache Menge bereiten und im Tiefkühlfach für mehrere Monate und Parties aufbewahren
- Aprospos tiefkühlen: um den hässlichen „Gefrierbrand“ zu vermeiden, empfehle ich in überschaubaren Portionen verpackt tiefzukühlen und dabei möglichst wenig Luft mit zu verpacken. Ein Vakuumiergerät macht sich spätestens jetzt bezahlt
- Die Qualität der Zutaten beeinflußt auch hier die des Ergebnisses: gutes (Brot)Mehl ist die Basis – ich freu mich über eure Kommentare zu Empfehlungen
- Leidenschaftliche Brotbäcker zählen zum Arsenal ihrer Haustiere einen Sauerteig Ansatz. Solltet ihr über einen solchen auf Weizen Basis verfügen, unbedingt einen großzügigen Esslöffel hochaktiven Ansatzes in den Teig arbeiten (siehe Rezept)
- Wenn es ein bisschen crazy sein darf: Pita Brot kann man auch frittieren – dazu die fertige Pita auf beiden Seiten im Öl bruzzeln und danach mit geriebenem Knoblauch bestreichen. Geil in jeder Hinsicht…
Zutaten (für 6 kleine „Pites“ / griech. Mehrzahl für Pita)
- 120 Gramm Weizenmehl für Brot (ich verwende gerne italienisches „00“ Mehl, das auch für Pizza perfekt paßt
- 30 Gramm Vollkorn Weizenmehl (kann durch „normales“ Weizenmehl ersetzt werden)
- 30 Gramm Yoghurt (am besten na no na: griechisches)
- 90 Gramm Wasser
- 1 TL Zucker oder Honig
- 3 Gramm Salz
- 2 Gramm Hefe (ich benutze gerne frischen Germ, aber ein halber Teelöffel Trockenhefe tuts auch)
- Optional: 1 großzügiger EL Weizensauerteig Ansatz
- Etwas Olivenöl (optional)
Rezept
- Hefe und – so ihr den verwendet – auch Sauerteigansatz im Wasser auflösen
- Die restlichen Zutaten unterrühren – am besten alles in die Küchenmaschine und mit dem Knethaken durchkneten lassen. Alternativ per Hand solange bearbeiten, bis die Zutaten einen kompakten, leicht klebrigen Teig bilden. Dieser hat die richtige Konsistenz, wenn sich in der Küchenmaschine der Teig zwar von den Rändern der Schüssel gut löst, aber am Boden noch leicht haftet (zum erreichen justiert ihr mit Mehl oder Wasser nach)
- Teig in der Rührschüssel mit Klarsichtfolie abdecken und in den Kühlschrank ganz oben (weil es dort nicht ganz so eiskalt sein sollte – perfekt wären um die 8 Grad) über Nacht zum chillen stellen
- Am nächsten Tag teilt ihr den Teig in 40 Gramm schwere Stücke auf, die ihr zu runden Bällchen formt. Auf einem Backblech verteilt sollten diese nun von Folie bedeckt (wie wollen ein Austrocknen verhindern) für 2 Stunden auf Raumtemperatur kommen und weiter reifen
- Mit der Hand oder einem „Nudelwalker“ auf einer bemehlten Oberfläche in Pitaform ausrollen, der Teig kann dabei ruhig schön flach (0,5 cm) gerollt werden, gehen die Pita Brote beim backen doch ordentlich auf. Jetzt mit einer Gabel die Pitafladen mit einem Muster eurer Wahl „pieksen“, damit sich die Brote nicht aufblasen
- Erhitzt eine Pfanne eures Vertrauens auf 80% Hitze, gebt ein paar Spritzer Öl dazu und backt die Pites auf jeder Seite rund 3-4 Minuten fertig (das Öl ist optional, ich habe damit jedoch gute Erfahrungen gemacht und gebe es vor jeder Pita in die Pfanne)
- Jetzt gleich tiefkühlen oder zu Schritt 8 schreiten:
- Vor dem servieren empfehle ich die Pitabrote nochmal mit etwas Olivenöl und Oregano zu bestreichen, sowie für 30 Sekunden pro Seite auf den heißen Grill zu schmeissen
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